Beitrag: 02.07.2020 | EURITAS will mehr Unabhängigkeit von marktbeherrschenden Unternehmen erlangen

02.07.2020 | EURITAS will mehr Unabhängigkeit von marktbeherrschenden Unternehmen erlangen

02 Jul '20 |

Positionspapier zu Digitaler Souveränität

In dem Papier werden Leitprinzipien für die Wahrung der digitalen Souveränität von öffentlichen Verwaltungen und deren Bürgerinnen und Bürgern vorgeschlagen und die Bereiche hervorgehoben, in denen EURITAS aktiv daran arbeitet, dieses Ziel zu erreichen. Im Mittelpunkt steht die Frage nach der sicheren Anwendung von Cloud-Services, wie sie große amerikanische Konzerne anbieten.
 „Die Verfügbarkeit von IT-Infrastrukturen und -Daten ist für eine funktionierende öffentliche Verwaltung von entscheidender Bedeutung”, sagte Markus Kaiser, Präsident der EURITAS und Geschäftsführer des Bundesrechenzentrums in Österreich. „Angesichts des angespannten globalen Freihandels ist die Speicherung von Daten außerhalb der EU zu einem Risiko für die öffentliche Verwaltung geworden. Digitale Souveränität stellt sicher, dass es Staaten und Unternehmen außerhalb der EU nicht gelingen kann, Druck auf die EU und ihre Mitgliedstaaten auszuüben.”
Europa müsse seine Kräfte bündeln, um als starker Verhandlungspartner gegenüber marktbeherrschenden Softwareanbietern auftreten zu können, so Kaiser. „Wer in Europa Software vertreibt, soll vom ersten Tag an europäische Gesetze berücksichtigen, das gilt es verstärkt einzufordern.”

EURITAS-Leitprinzipien zur Wahrung der digitalen Souveränität:
1.            Eigentum und Kontrolle über Daten und digitale Identitäten schaffen
2.            Zugriff auf eigene Daten sicherstellen
3.            Unabhängigkeit von monopolistischen Anbietern erzielen.

Aktuelle Handlungsfelder für die Mitglieder der EURITAS:
1.            Verhandlungen über Allgemeine Geschäftsbedingungen mit bestehenden externen Cloud-Anbietern sollen mehr Einfluss für Kunden der öffentlichen Verwaltung ermöglichen.
2.            EURITAS-Mitglieder arbeiten gemeinsam an der Suche, Entwicklung und Implementierung alternativer Softwarelösungen und -dienste, um Abhängigkeiten zu durchbrechen und die Position gegenüber großen Software-Anbietern zu stärken.
3.            Der Austausch mit anderen europäischen Institutionen über die Entwicklung alternativer Plattformen für die öffentliche Verwaltung soll gefördert werden.
4.            Bürgerinnen und Bürgern sollen im Sinne der Self-Sovereign Identity (SSI) ermächtigt werden, ihre eigenen digitalen Identitäten zu verwalten, sowie selbst zu bestimmen, welche Daten sie mit wem teilen möchten.
Das Positionspapier im Volltext:hier.